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Eine Möglichkeit, Igeln beim Überwintern zu helfen, ist ein festes Häuschen aus Holz. Wichtig ist es dabei, einen Labyrinth-Eingang einzubauen, damit die Bewohner vor Katzen geschützt sind. Damit Igel im Herbst ein einen sicheren Unterschlupf finden, sollte das Winterquartier bereits im Oktober aufgestellt werden.

Bauanleitung für eine vertikale Nisthilfe

Material

Am besten eignen sich Bretter aus Massivholz, z.B. aus Kiefer oder Lärche. Du kannst sie selbst auf das richtige Maß bringen oder im Baumarkt gleich passend zusägen lassen. Zum besseren Verständnis sind alle Bauteile auch auf der verlinkten Zeichnung abgebildet.

  • Bretter mit ca. 18 mm Stärke in folgenden Abmessungen:
    44 x 38 cm (Dach)
    2 Stück: 30 x 24 cm (Seitenteile)
    24 x 16,4 cm (Innenwand)
    34,4 x 24 cm mit einer Aussparung von 10 x10 cm für den Eingang (Front)
    32,4 x 24 cm (Rückwand)
    36 x 30 cm (Boden)
  • Stichsäge
  • Malerpinsel
  • Leinöl oder Leinölfirnis
  • Holzschrauben (am besten rostfreier Edelstahl)
  • 2 Klappenschaniere
  • Akkubohrer
  • Dachpappe, Nägel, Hammer (optional)

Anleitung

  1. Vorbereitung
    Die Bauteile passend zusägen (lassen), mit Leinölfirnis bestreichen und am besten über Nacht trocknen lassen. Lappen oder Pinsel luftdicht verpacken, da leinölgetränkte Textilien sehr leicht brennbar sind.
    Die Bohrlöcher anzeichnen und mit dem Akkubohrer mit einem Holzbohrer vorbohren.
  2. Aufbau
    Schraube die einzelnen Teile wie auf der Zeichnung zusammen. Ganz wichtig ist die Zwischenwand, die Katzen und andere Tiere davon abhält, in das Igelhäuschen zu gelangen. Als Regenschutz kannst Du ein Stück Dachpappe mit Nägeln auf dem Igelhaus befestigen.

Pflege

Im April, wenn die Igel aus dem Winterschlaf erwachen, ist es Zeit, das Igelhaus auszuräumen und mit neuem Nistmaterial zu bestücken. Du kannst es gründlich mit heißem Wasser und einer Bürste reinigen. Trage dabei Handschuhe, um Dich vor möglichen Parasiten wie Flöhen und Zecken zu schützen. Danach kannst Du das Igelhäuschen mit frischem Nistmaterial bestücken.

Standort und Ausrichtung

Stelle das Häuschen unbedingt mit dem Eingang zur wetterabgewandten Seite (Richtung Süd-Ost) auf. Dabei sollte das Igelhäuschen in der Nähe von Hecken oder unter Sträuchern windgeschützt, ruhig und schattig, ohne direkte Sonneneinstrahlung stehen. Positioniere das Igelhäuschen nicht in der Nähe des Komposthaufens, da dies Ratten anlocken könnte. Es ist schon berichtet worden, dass Ratten schlafende Igel anfressen.

Nahrungsangebot

Igel sind überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. Im Dunkeln begeben sich die Einzelgänger auf die Suche nach Nahrung. In naturnahen Gärten finden Igel, die zu den Insektenfressern zählen, Nahrung wie Laufkäfer, Larven, Ohrwürmer, Schnecken und Spinnen.

Potenzielle Bewohner

Der Braunbrustigel (Erinaceus europeus) ist in ganz Deutschland verbreitet. Seit 2023 steht er aber auf der Internationalen Roten Liste gefährdeter Arten als „potentiell gefährdet“. Ein Grund mehr, den eigenen Kleingarten so zu gestalten, dass die standorttreuen Igel einen abwechslungsreichen Lebensraum vorfinden. Damit ein Igel einziehen kann, sollte der Garten nicht hermetisch abgeriegelt sein und Hecken oder Zäune über mehrere kleine Durchschlupfe verfügen (mindestens 13 x 13 cm).

Alternative Ideen

In unserem Video haben wir das Igelhaus mit Bodenplatte gebaut. Diese kannst Du aber auch weglassen. Noch besser ist es unter dem Igelhäuschen eine Grube auszuheben und diese mit Sand und Kieselsteinen zu füllen. So trocknet der Boden schnell, wenn der Igel auch im Winterschlaf uriniert.

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