Ein Benjesturm ist ein ökologisch wertvolles Kleinstbiotop und für kleinere Gärten eine platzsparende Alternative zur Benjeshecke. Der Name leitet sich von den Landschaftsgärtnern und Brüdern Hermann und Heinrich Benjes ab, die die Idee entwickelten. Wir als Gärtnernde profitieren davon, dass zahlreiche Nützlinge wie Laufkäfer und Marienkäfer in einer Benjes-Struktur Unterschlupf finden. Während eine Benjeshecke oft zu groß für den Kleingarten ist und dann auf den Gemeinschaftsflächen einer Kleingartenanlage ihren Platz finden kann, bietet der Benjesturm eine kompakte Lösung, die dennoch zahlreiche ökologische Vorteile mit sich bringt und einen Lebensraum für Kleinstlebewesen schafft.
Bauanleitung für einen Benjesturm
Material
Ein Benjesturm besteht aus einem locker geschichteten Haufen mit allem, was im Kleingarten anfällt: Äste, Zweige, Reisig, Rasen- und Heckenschnitt, Laub, Staudenrückschnitt oder Rasensoden. Begrenzt und in Form gehalten wird er von großen Ästen, die in Form eines Tippis zusammengebunden werden.
- 3-4 gleichlange Äste mit ca. 1-1,50 m Länge
- Schnur aus Naturfasern
- Schnittgut, Laub, Reisig, etc.
Anleitung
- Äste aufstellen
Binde zuerst die Äste oben mit einem Seil zusammen. Stelle dann die unteren Enden in Form eines Tipis auseinander. Nun kann der Benjesturm an der gewünschten Stelle aufgestellt werden. Um ihn standfester zu machen, kannst Du die Äste auch noch ein wenig in die Erde stecken. - Turm befüllen
Schichte nun das gesammelte Material wie Rasen- und Gehölzschnitt, Laub, Reisig, Schnittgut aus den Beeten so, dass ein kleiner Turm entsteht. Verwende an der Basis das größere und gröbere Material. Lücken können mit feinerem Material aufgefüllt werden. - Frisieren
Für die Optik kannst Du das Füllmaterial noch etwas in Form schneiden. - Nachfüllen
Das Schnittgut verrottet nach und nach und sackt in sich zusammen. So kann immer wieder nachgelegt werden. Positiver Nebeneffekt: „Gartenabfall“ bleibt dadurch im Kleingarten und wird nicht abgefahren.
Standort und Ausrichtung
Das Gartenelement sollte an einem sonnigen bis halbschattigen Standort stehen.
Potenzielle Bewohner
Mit kleinen Totholzstrukturen können punktuelle Lebensräume und Nahrungsquellen für eine Vielzahl von Käfern, Insekten, Schnecken, Mikroorganismen, Pilzen und anderen Bodenlebewesen im Garten geschaffen werden.