Text: Sandra von Rekowski | Titelbild: Kristina Reiner
Synergien nutzen am Beispiel des Gartenschläfers
Kooperationspartner finden und zusammen an einem Strang ziehen
Durch neue Verbündete in Verbänden, Initiativen und der Kommune können sich Kleingartenvereine noch effektiver für die biologischen Vielfalt einsetzen und die Ökologisierung der Gemeinschaftsflächen voranbringen. Gemeinsame Ziele lassen sich mit der Bündelung vorhandener Ressourcen viel einfacher erreichen. Gelungene Beispiele für die Kooperation zwischen Verbänden mit ähnlichen Interessen hat die Jury des Bundeswettbewerbs „Gärten im Städtebau“ 2022 erleben können.
Gartenschläfer im Kleingarten
Die Kleingartenanlagen „Unter den Nussbäumen – Wiesbaden e.V.“ in Wiesbaden und „1992 – Krautgärten e.V.“ in Kelkheim beheimaten den bedrohten Gartenschläfer, das Tier des Jahres 2023, in ihren Anlagen. Die nachtaktiven Kleinsäuger aus der Familie der Bilche bevorzugen naturbelassene, artenreiche und ökologische Lebensräume. In beiden Anlagen fühlen sie sich wohl, weil sie die genannten Bedingungen erfüllen. Die sogenannten Schlafmäuse finden hier Baumhöhlen und Sträucher zum Verstecken und als Nistplätze. Sie leben gern in Streuobstwiesen und brauchen tierische Nahrung in ausreichender Menge. Die Kleingärtnerinnen und Kleingärtner kooperieren daher ganz im Sinne des Gartenschläfers mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz e.V. (BUND). Mit dem BUND-Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“ werden gemeinschaftliche Bildungsangebote organisiert, Bilchkästen installiert und so zum Arterhalt beigetragen. Durch den Austausch von Know-how und Erfahrungen können dabei beide Vereine voneinander lernen und wertvolle Synergien schaffen.
Themengärten und Pflanzaktionen
In Leipzig befindet sich die Kleingartenanlage „Kultur“, die die Jury des Bundeswettbewerbs im Jahr 2022 besucht hat. Aufgrund der guten Zusammenarbeit zwischen dem Leipziger Kleingartenverein, dem Stadtverband, der Stadt Leipzig und weiteren Unterstützern, wie dem Jobcenter Leipzig und dem Verein Wabe e.V., wurden hier im Laufe der vergangenen Jahre zahlreiche Projekte angegangen und erfolgversprechend umgesetzt. Es entstanden Themengärten, wie der Wildbienenschaugarten und ein Labyrinth mit Barfußweg, die ganz im Sinne der ökologischen Aufwertung angelegt wurden. Im Rahmen der Initiative „Leipzig pflanzt“ ist in Zusammenarbeit mit dem NABU und vielen Freiwilligen 2021 zudem eine öffentlich zugängliche Gemeinschaftsfläche mit Spielplatz und 145 (!) insektenfreundlichen Bäumen und Sträuchern bepflanzt worden, um die Biodiversität zu fördern.
Vom Aurorafalter bis zum Wolligen Ziest – was können wir in unseren Kleingärten für die Vielfalt von Tieren, Pflanzen und Lebensräumen tun?
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