Die Biologische Vielfalt oder Biodiversität umfasst die ganze Vielfalt des Lebens auf der Erde – von der winzigen Mikrobe bis zum riesigen Mammutbaum. Heute ist fast überall ein dramatischer Rückgang dieser Vielfalt zu beobachten. Die Ursachen dafür sind menschengemacht. Gleichzeitig sind wir auf die biologische Vielfalt angewiesen. Wie können wir das Blatt wenden?

Vielfalt findet sich überall

Bei biologischer Vielfalt denken wir oft als erstes an den Amazonas Regenwald oder die Korallenriffe des australischen Great Barrier Reef. Diese Orte sind wahre Hot Spots der Artenvielfalt. In Deutschland haben wir ebenfalls solche Schwerpunkte, vor allem in den Bergen, an Küsten und in Flusslandschaften.1

Neben der unberührten Natur, sind vor allem unsere traditionell bewirtschafteten Kulturlandschaften besonders artenreich. Mit einem Mosaik aus Offenland- und Waldflächen schufen Menschen vielfältige Lebensräume, von denen besonders viele Wildkräuter, Insekten- und Vogelarten profitierten.2 Dazu gehören extensive Weiden, Heide, Streuobstwiesen und auch Gärten.

Bildquelle: fjdksfldjfksd

Die drei Ebenen der biologischen Vielfalt:

  • die Artenvielfalt (Link zum Beitrag Artenvielfalt)
  • die Vielfalt der Ökosysteme (Link zum Beitrag Ökosysteme)
  • die genetische Vielfalt innerhalb der Arten(Link zum Beitrag genetische Vielfalt)

Dramatischer Verlust auf allen Ebenen

Von dem Rückgang sind alle Ebenen der biologischen Vielfalt betroffen. Es geht nicht nur um das Artensterben. Die Zerstörung von ganzen Ökosystemen hat dramatische Ausmaße angenommen. Dazu kommt der Verlust genetischer Vielfalt innerhalb der Arten. Denn es gibt, immer weniger Individuen. Durch die Zerschneidung von Lebensräumen, passiert es, dass Populationen getrennt werden und keine genetischer Austausch mehr stattfindet. Dadurch wird langfristig der Fortbestand von Arten bedroht.

Ohne die Vielfalt an Lebensräumen, Arten und Genen verarmt die Natur.

Zahlen & Fakten

Die Zahl der Arten sinkt:

  • Das Artensterben ist heute mindestens zehn- bis einhundertmal höher als im Durchschnitt der letzten zehn Millionen Jahre. 3
  • In Europa ist laut einer aktuellen Studie4 ein Fünftel der 14.669 Tier- und Pflanzenarten, die auf der Roten Liste stehen, vom Aussterben bedroht. Pflanzen und wirbellose Tiere wie Insekten sind besonders stark gefährdet.
  • In Deutschland sind von 561 Wildbienenarten mehr als die Hälfte gefährdet und 65 Arten sind so selten, dass sie bald aussterben könnten.
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Die Häufigkeit von Organismen nimmt ab und die genetische Vielfalt verarmt:

  • Heute leben etwa 60 Prozent weniger Wirbeltiere auf der Erde als noch 19705.
  • Die Menge an Fluginsekten in Deutschland ist seit 1989 um mindestens 75 Prozent zurückgegangen wie die Krefeld-Studie 2017 zeigte6.
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Verlust von Ökosystemen und Lebensräumen:

  • 75 % der Landoberfläche und 66 % der Meeresfläche sind durch menschlichen Einfluss verändert7.
  • In Deutschland sind beispielsweise 95% der Moore entwässert worden.

Die menschengemachten Ursachen für das große Aussterben:

  • Veränderung und Zerstörung von Lebensräumen u.a. durch Bebauung, Abholzung, Entwässerung, und immer intensivere, großflächigere Landwirtschaft
  • Übernutzung und Verschmutzung, u.a. durch Überfischung, Überweidung, Überdüngung, Pestizid-Einsatz, Schadstoffe
  • Klimawandel, mit einer zu schnellen Veränderung der Lebensräume
  • Einführung von gebietsfremden Pflanzen und Tieren, die in sich in einigen Fällen als invasiven Arten in Ökosystemen ausbreiten

Warum brauchen wir die Biodiversität?

Die Vielfalt auf unserem Planteten ist allein deshalb schützenswert, einfach weil es sie gibt8. Darüber hinaus schützen wir mit der biologischen Vielfalt auch unsere eigenen Lebensgrundlagen. 

Zwischen den Lebewesen besteht ein Netz an Abhängigkeiten. Sterben einzelne Arten aus, dann wird es immer schwächer, bis ein Ökosystem nicht mehr funktioniert. Innerhalb eines Ökosystems besetzen die Arten verschiedene Nischen und erledigen wichtige Aufgaben. Nehmen wir Insekten als Beispiel: Einige bestäuben Pflanzen, andere verbreiten Pflanzensamen und wieder andere bauen tierische und pflanzliche Abfallstoffe ab. Diese „Ökosystem-Dienstleistungen“ werden von der Natur „kostenlos“ bereitstellt werden.

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Die Weltgemeinschaft wird aktiv

Die Vereinten Nationen haben sich 1992 auf der Konferenz für Umwelt und Entwicklung  in Rio de Janeiro 1992 auf das Übereinkommen über die biologische Vielfalt (CBD) geeinigt.  Mit dem völkerrechtlichen Vertrag von 196 Staaten wurde die Basis für den Schutz der Biodiversität gelegt. Alle zwei Jahre treffen sich die Vetragsstaaten zu internationalen Konferenzen, um an der Umsetzung zu arbeiten9.

Alle Mitgliedsstaaten des Übereinkommens haben ich verpflichtet, eigene Strategien zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung der biologischen Vielfalt zu erarbeiten, um die gemeinsamen Ziele zu erreichen. Deutschland hat 2007 die Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt verabschiedet. Ihr Ziel war es bis zum Ende des Jahres 2020 den Rückgang der biologischen Vielfalt aufzuhalten. Dies ist nicht gelungen.

Es ist wichtig nun die Anstrengungen zum Schutz der Biodiversität zu verstärken, bevor Arten und Ökosysteme unwiederbringlich verloren gehen. Eine Grundlage hierfür ist die EU-Biodiversitätsstrategie 2030 und die aktuell in Arbeit befindliche neue Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt 2030.

Selbst aktiv werden

Im eigenen Umfeld können wir als Gärtnerinnen und Gärtnern dazu beitragen, Pflanzen und Tiere zu schützen. Kleingärten sind zwar klein, aber sie sind viele. Kleingartenvereinen können mit ihren grünen Oasen einen wichtigen Beitrag leisten. Kleingärtnerische Organisationen tragen nicht zuletzt durch die Fachberatung zur Vermittlung ökologischer, klimaangepasster Ansätze bei.

Lesen Sie hier, was Kleingärten so bedeutsam für biologische Vielfalt macht macht. 

Vom Aurorafalter bis zum Wolligen Ziest – was können wir in unseren Kleingärten für die Vielfalt von Tieren, Pflanzen und Lebensräumen tun?

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Lese-/Buchtipp

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